Notarfachangestellter / Notarfachangestellte
Ausbildung, Jobs, Gehalt & Aufgaben

Einleitung zum Beruf Notarfachangestellter / Notarfachangestellte

Wenn du dich für einen Beruf im Rechtswesen interessierst, könnte die Ausbildung zur/zum Notarfachangestellten genau das Richtige für dich sein. Dies ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf mit einer Dauer von drei Jahren, der im dualen System durchgeführt wird. Das bedeutet, deine Ausbildung teilt sich auf in praktische Phasen im Ausbildungsbetrieb, in der Regel ein Notar-Büro, und theoretische Phasen in der Berufsschule.
Die Arbeitsumgebung im Ausbildungsbetrieb ist meistens ein Büro mit Computerarbeitsplätzen, wo du direkt am Puls des Rechtsgeschehens arbeitest. Die Berufsschule bietet dir die theoretischen Grundlagen, die du für deine tägliche Arbeit benötigst. Besonderheit in einigen Bundesländern ist, dass der Berufsschulunterricht in überregionalen Fachklassen organisiert wird. Beispielsweise finden die Klassen für Bayern und Rheinland-Pfalz in München statt, während für Brandenburg und Sachsen-Anhalt der Unterricht in Burg angeboten wird.
Die Digitalisierung hat auch vor dem Notariat nicht haltgemacht und beeinflusst zunehmend die Arbeitsweise und die Anforderungen an Notarfachangestellte. Zu denken ist dabei an den Umgang mit digitalen Grundbüchern, elektronischen Akten (E-Akten) und dem elektronischen Rechnungswesen (E-Invoicing). Außerdem wird die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften zunehmend durch Compliance Management Systeme (CMS) unterstützt, was ebenfalls Teil deiner zukünftigen Tätigkeit sein könnte. Ebenso könntest du mit Technologien im Bereich Legal Tech konfrontiert werden, die darauf abzielen, juristische Prozesse durch Software und Online-Dienste zu automatisieren oder zu unterstützen.
Die Möglichkeiten, die sich dir bieten, sind vielfältig und fordern ständige Weiterbildung und Anpassung an neue Technologien. Durch die Digitalisierung eröffnen sich zunehmend innovative Wege, traditionelle Aufgaben im Notariatsbereich effizienter und präziser zu gestalten. Wenn du also Interesse an einer Schnittstelle zwischen traditionellem Rechtswesen und modernen Technologien hast, könnte dies dein Weg in eine sichere und zukunftsorientierte Karriere sein.

Was macht ein/eine Notarfachangestellter / Notarfachangestellte?

Willkommen in der Welt der Notarfachangestellten! In diesem Beruf unterstützt du Notarinnen und Notare bei rechtlichen Dienstleistungen und übernimmst daneben wichtige organisatorische sowie kaufmännische Aufgaben.
Als Notarfachangestellte/r ist es deine Aufgabe, die Notare in der Betreuung ihrer Mandanten in verschiedenen Rechtsbereichen zu unterstützen. Dazu gehören beispielsweise der Hauskauf, das Verfassen von Testamenten, die Gestaltung von Eheverträgen oder die Gründung von Unternehmen. Du spielst eine zentrale Rolle bei der Organisation und Abwicklung der täglich anfallenden Arbeiten. So kümmerst du dich um die Vorbereitung von Besprechungen und Konferenzen, nimmst Telefonanrufe entgegen, vereinbarst Termine und bearbeitest die Korrespondenz, sowohl in Papierform als auch elektronisch. Du legst außerdem Akten an, nimmst persönliche Daten von Mandanten auf und betreust diese, wenn sie im Büro auf ihren Termin warten.
Deine Tätigkeiten umfassen des Weiteren die Erstellung wichtiger Schriftstücke am Computer nach vorgegebenen Richtlinien. Hierzu zählen eidesstattliche Erklärungen oder einfache Verträge. Weiterhin bist du dafür verantwortlich, bei Behörden die notwendigen Unterlagen anzufordern, die für die Beurkundungen erforderlich sind. Die Beherrschung der juristischen Fachsprache sowie der Umgang mit elektronischem Rechtsverkehr sind dabei unerlässlich, um Dokumente rechtswirksam zu übermitteln.
Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sind essentielle Eigenschaften in diesem Beruf. Du gewährleistest, dass alle Erbscheinanträge, Vollmachten, eidesstattliche Versicherungen und Verträge fristgerecht bearbeitet werden und keine wichtigen Termine versäumt werden. Das führt oft dazu, dass du unter Zeitdruck arbeitest, zumal du auch einen genauen Terminkalender führst.
Nach erfolgreichem Abschluss eines Vertrages kümmerst du dich um die finanziellen Aspekte: Du berechnest die Gebühren gemäß der Gebührenordnung, stellst Rechnungen aus und überwachst die Zahlungseingänge. Auch die Verwaltung und ordnungsgemäße Aufbewahrung der Akten gehört zu deinen Aufgaben. Nach der endgültigen Überprüfung durch den Notar schließt du die Akten und sorgst für ihre sichere Verwahrung.
Insgesamt bietet der Beruf des Notarfachangestellten eine vielseitige und verantwortungsvolle Tätigkeit, in der organisatorisches Geschick, rechtliches Verständnis und Zuverlässigkeit zentrale Rollen spielen.

Aufgaben und Tätigkeiten als Notarfachangestellter / Notarfachangestellte

Als Notarfachangestellte/r hast du eine sehr vielseitige und verantwortungsvolle Aufgabe. Dein Hauptziel ist es, den Notar oder die Notarin in allen Tätigkeiten zu unterstützen und den Klienten einen reibungslosen Ablauf der notariellen Dienste zu gewährleisten.
Klientenbetreuung und Vorbereitung von Beurkundungsaufträgen: Im täglichen Kontakt mit Mandanten nimmst du Beurkundungsaufträge entgegen und berätst sie bezüglich der erforderlichen Unterlagen für anstehende Besprechungen. Du vereinbarst Termine und holst die nötigen Informationen für die Erstellung und Gestaltung von Urkunden ein.
Entwurf und Vorbereitung notarieller Dokumente: Du bist zuständig für die selbstständige Erstellung von Schriftstücken, wie Erbscheinanträge, Vollmachten und Unterschriftsbeglaubigungen. Zudem bereitest du Abschriften von Urkunden vor und sorgst für Beglaubigungen und die Vorbereitung von Dokumenten mit elektronischer Signatur.
Kommunikation und behördliche Aufgaben: Eine deiner Aufgaben ist es, die Mitteilungspflichten gegenüber Gerichten, Behörden und anderen Stellen zu erfüllen. Du nutzt möglicherweise ein elektronisches Postfach für die Kommunikation mit der Bundesnotarkammer sowie anderen Justiz- und Verwaltungseinrichtungen.
Finanzielle und buchhalterische Verantwortlichkeiten: Du berechnest Gebühren für notarielle Leistungen, stellst Kosten- und Gebührennoten aus und überwachst den Zahlungsverkehr. Die Buchführung für den Steuerberater wird ebenfalls von dir vorbereitet, und du trägst hinterlegte Mandantengelder ins Massenbuch ein.
Organisation und Verwaltung: Im Bereich der Organisation verwaltest du Akten und führst Urkundenrollen sowie Register. Du organisierst Besprechungen und Konferenzen und bist verantwortlich für den Termin-, Fristen- und Wiedervorlagekalender. Zudem beschaffst du Unterlagen aus Archiven und sorgst für die ordnungsgemäße Ablage abgeschlossener Fälle.
Dokumentenmanagement und Informationsverwaltung: Deine Tätigkeiten umfassen auch die Betreuung von Schrift- und Urkundensammlungen sowie Fachbüchern und Zeitschriften. Du sortierst neue Gesetzesänderungen und Urteile in Loseblattsammlungen ein und wirkst bei der Vorbereitung von Rechenschaftsberichten mit.
Diese vielfältigen und oft komplexen Aufgaben machen den Beruf des Notarfachangestellten zu einer spannenden und herausfordernden Karriereoption, in der Sorgfalt, Genauigkeit und Clientenorientierung zentrale Fähigkeiten sind.

Wo arbeitest Du als Notarfachangestellter / Notarfachangestellte?

Als Notarfachangestellte/r findest du deine berufliche Heimat hauptsächlich in Büroumgebungen. Diese traditionelle Arbeitsweise ist charakteristisch für deinen Beruf, da sie die nötige Ruhe und Struktur bietet, um sich den oft komplexen rechtlichen Dokumentationen und Vorgängen zu widmen.
Mit der zunehmenden Digitalisierung ist es außerdem möglich, dass du ebenfalls im Homeoffice arbeiten kannst. Dies hängt jedoch stark von der digitalen Ausstattung und den Datenschutzbestimmungen des jeweiligen Notariats ab.
Deine beruflichen Einsatzmöglichkeiten als Notarfachangestellte/r sind vielseitig. Primär findest du Beschäftigung in Notariaten, wo du direkt unter der Aufsicht von Notaren arbeitest. Das Spektrum deiner Tätigkeiten reicht hier von der Vorbereitung und Abwicklung notarieller Urkunden bis hin zur Kundenbetreuung.
Eine weitere interessante Option bieten kombinierte Rechtsanwaltskanzleien mit angeschlossenem Notariat. In solchen Einrichtungen unterstützt du nicht nur Notare, sondern bist auch in den rechtlichen Alltag der Anwälte eingebunden. Diese Kombination aus Rechtsanwalt- und Notartätigkeiten sorgt für Abwechslung und stetig neue Herausforderungen in deinem Berufsalltag.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Beruf des/der Notarfachangestellten nicht nur eine wichtige Stütze in der administrativen Abwicklung rechtlicher Angelegenheiten darstellt, sondern auch vielfältige Arbeitsumgebungen und Tätigkeitsfelder bietet – von streng formalisierten Notariaten bis hin zu dynamischeren Rechtsanwaltskanzleien mit Notariat. Damit eignet sich dieser Beruf sowohl für diejenigen, die Interesse an rechtlichen Prozessen haben, als auch für diejenigen, die eine zuverlässige und strukturierte Arbeitsumgebung schätzen.

Wie läuft die Ausbildung zum/zur Notarfachangestellter / Notarfachangestellte ab?

Wenn du dich für eine Ausbildung als Notarfachangestellte/r entscheidest, bist du im Bereich Recht und Verwaltung tätig und erwirbst Fähigkeiten, die in verschiedenen rechtlichen Kontexten gefragt sind. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre, aber es gibt bestimmte Umstände, unter denen sie verkürzt oder verlängert werden kann. Besonders in Vollzeit ist dies die Norm, aber falls du und dein Ausbildungsbetrieb zustimmen, kann die Ausbildung auch in Teilzeit absolviert werden.
Solltest du bereits über Vorkenntnisse verfügen oder einen berufsbildenden Bildungsgang absolviert haben, besteht die Möglichkeit, diese Erfahrungen auf die Ausbildungszeit anrechnen zu lassen. Dazu ist eine Abstimmung mit den verantwortlichen Stellen, wie zum Beispiel der zuständigen Kammer, erforderlich. Eine Anpassung der Ausbildungsdauer ist unter bestimmten Bedingungen möglich und muss individuell beantragt werden.
In deiner Ausbildung zum/zur Notarfachangestellten lernst du vielfältige Tätigkeiten kennen. Dazu gehören das Vorbereiten von Schriftsätzen, die Führung von Akten sowie die Betreuung und Beratung von Mandanten. Deine Aufgaben in dieser Ausbildung sind ähnlich denen, die auch in anderen verwandten Berufsfeldern wie bei Rechtsanwaltsfachangestellten, Patentanwaltsfachangestellten oder Justizfachangestellten anfallen.
Neben diesen spezifischeren rechtlichen Berufen gibt es auch alternative Ausbildungsberufe im Bereich Büro und Sekretariat, wie zum Beispiel Kaufmann/-frau für Büromanagement oder Steuerfachangestellte/r, die ähnliche Bürotätigkeiten umfassen, darunter Schriftverkehr, Terminmanagement und die Betreuung von Kunden oder Mandanten.
Deine Ausbildung schließt du mit der offiziellen Berufsbezeichnung Notarfachangestellter/Notarfachangestellte ab und bist dann bestens vorbereitet, um in Notariaten und anderen rechtlichen Einrichtungen professionell zu arbeiten.

Wie viel verdient ein/eine Notarfachangestellter / Notarfachangestellte während der Ausbildung?

Wenn du eine Ausbildung als Notarfachangestellte/r beginnst, wird deine Vergütung durch den Ausbildungsbetrieb bezahlt. Falls dein Betrieb tariflich gebunden ist, orientiert sich deine Ausbildungsvergütung an tarifvertraglichen Regelungen. Laut dem Berufsbildungsgesetz ist jeder Ausbildungsbetrieb verpflichtet, dir eine angemessene Vergütung zu zahlen. Diese ist im Gesetz näher definiert und es gibt eine festgelegte Mindestvergütung, von der nur in gesetzlich geregelten Ausnahmefällen abgewichen werden darf.
Die Höhe deiner Vergütung während der Ausbildung kann auch durch den spezifischen Ausbildungsbereich, die Branche sowie die Region beeinflusst werden, in der du deine Ausbildung absolvierst. Bei einer schulischen Ausbildung, beispielsweise an einer Berufsfachschule oder im ersten Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr, erhältst du hingegen meist keine Ausbildungsvergütung.
Die Notarkammern empfehlen für die Ausbildungsvergütung von Notarfachangestellten in den verschiedenen Bundesländern folgende Brutto-Monatsgehälter: Im ersten Ausbildungsjahr liegt das Gehalt zwischen 700 und 1.100 Euro, im zweiten zwischen 800 und 1.200 Euro und im dritten Ausbildungsjahr zwischen 900 und 1.300 Euro. Diese Angaben sollen dir als Orientierung dienen, verbriefte Ansprüche können daraus jedoch nicht abgeleitet werden.

Wie läuft die Ausbildung zum/zur Notarfachangestellter / Notarfachangestellte ab?

Wenn du als Notarfachangestellte/r arbeitest und bereit bist, in deiner Karriere den nächsten Schritt zu gehen, hast du viele spannende Möglichkeiten. Eine Aufstiegsweiterbildung kann dir dabei helfen, beruflich aufzusteigen und sogar Führungspositionen zu erreichen. Dazu kannst du beispielsweise die Prüfung als Notarfachwirt/in oder Rechtsfachwirt/in ablegen. Diese Qualifikationen bereiten dich darauf vor, verantwortungsvollere und komplexere Aufgaben zu übernehmen.
Wenn dich ein akademischer Weg reizt, kannst du auch ein Studium in Betracht ziehen, um deine beruflichen und karriereorientierten Möglichkeiten weiter zu erweitern. Ein Bachelorabschluss im Fach Rechtswissenschaft ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, dein Wissen zu vertiefen und neue berufliche Wege zu erschließen. Auch ohne eine traditionelle Hochschulzugangsberechtigung kann unter bestimmten Voraussetzungen ein Studium möglich sein. Die Zugangsbedingungen variieren je nach Bundesland.
Spezifischer in deinem Berufsfeld gibt es eine Reihe von Aufstiegsmöglichkeiten. Neben den bereits genannten Optionen als Fachwirt/in für Notariat oder Recht, kannst du dich auch in spezialisierten Studiengängen wie Öffentliches Recht, Wirtschaftsrecht oder durch ein Studium zum Betriebswirt/in mit Schwerpunkt Recht weiterbilden. Darüber hinaus sind Qualifikationen in Büro- und Projektorganisation oder sogar die Laufbahn als Inspektor/in im Notardienst denkbare Karrierepfade.
Diese vielfältigen Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten eröffnen dir die Chance, deine Fähigkeiten zu erweitern und deine beruflichen Interessen weiter zu spezialisieren, sodass du deine Karriere nach deinen Vorstellungen gestalten kannst. Nutze die Möglichkeiten, die sich dir bieten, und setze neue Zielmarken in deiner beruflichen Laufbahn.

Welche Schulfächer sind wichtig für den Beruf Notarfachangestellter / Notarfachangestellte?

Wenn du eine Ausbildung zum/zur Notarfachangestellten anstrebst, solltest du besonderes Augenmerk auf einige zentrale Schulfächer legen, die dir helfen werden, in diesem Beruf erfolgreich zu sein.
Zunächst einmal sind solide Deutschkenntnisse eine Grundvoraussetzung. In deinem zukünftigen Beruf wirst du oft komplexe Schriftstücke wie Verträge und Testamente erstellen müssen. Dafür sind nicht nur eine hervorragende Grammatik und orthografische Sicherheit nötig, sondern auch die Fähigkeit, Sachverhalte klar und verständlich zu formulieren.
Auch Mathematik spielt eine wesentliche Rolle. Du wirst regelmäßig mit der Berechnung von Gebühren betraut sein und musst daher sicher im Umgang mit den Grundrechenarten sowie der Prozentrechnung sein. Außerdem wirst du Grundlagen der Buchführung beherrschen müssen, um finanzielle Transaktionen korrekt abwickeln zu können.
Ein gutes Verständnis von Wirtschaft und Recht ist ebenso wichtig. Du wirst oft mit rechtlichen Dokumenten arbeiten und solltest in der Lage sein, Mandanten kompetent über den Sachstand ihrer Rechtsangelegenheiten zu informieren. Eine fundierte Kenntnis der Rechtslehre ist daher von großem Vorteil.
Schließlich sind Englischkenntnisse in der globalisierten Welt von heute nicht zu unterschätzen. Im Notariat kann es vorkommen, dass du mit internationalen Rechtsfragen konfrontiert wirst oder Auskünfte im grenzüberschreitenden Rechtsverkehr erteilen musst. Hier sind gute Englischfähigkeiten entscheidend.
Indem du dich in diesen Fächern besonders engagierst, legst du einen soliden Grundstein für eine erfolgreiche Karriere als Notarfachangestellte/r.

Passt die Ausbildung zum/zur Notarfachangestellter / Notarfachangestellte zu mir? (welche Interessen und Fähigkeiten solltest Du haben?)

Wenn du dich für eine Karriere als Notarfachangestellte/r interessierst, gibt es bestimmte Interessen und Fähigkeiten, die dich besonders qualifizieren und die du weiterentwickeln solltest. In diesem Beruf ist es essentiell, dass du sowohl administrative als auch beratende Tätigkeiten schätzt und beherrschst.
Interessen:

1. Administrative Tätigkeiten:
   Eine Affinität zu verwaltend-organisatorischen Aufgaben ist zentral. Du wirst häufig mit der Erstellung wichtiger Schriftstücke wie Erbscheinanträgen oder Vollmachten betraut sein. Außerdem gehört das Bearbeiten des Postein- und -ausgangs sowie das systematische Organisieren der Ablage dazu. Das Anlegen und Führen von Akten sowie das ordnungsgemäße Ablegen abgeschlossener Fälle sind ebenfalls Teil deiner täglichen Arbeit.
2. Sozial-beratende Tätigkeiten:
   Interesse an der Interaktion mit Menschen ist unerlässlich. Du wirst Mandanten über die notwendigen Unterlagen für Besprechungstermine informieren, Besucher empfangen und deren Anliegen in Vorbesprechungen klären sowie kunden- und serviceorientiert Beurkundungsaufträge entgegennehmen.

Fähigkeiten:

• Intellectual Skills:
  Du solltest über ein gutes allgemeines intellektuelles Leistungsvermögen verfügen.
• Verbales Denken und Kommunikationsfähigkeiten:
  Es ist wichtig, dass du ein ausgeprägtes verbales Denkvermögen besitzt sowie die Fähigkeit, mündliche und schriftliche Ausdrucksweisen zu verstehen und anzuwenden.
• Wahrnehmungs- und Bearbeitungsgeschwindigkeit:
  Dazu zählt das schnelle Einsortieren von neuen Informationen und Dokumenten.
• Merkfähigkeit:
  Du musst in der Lage sein, dir Details merken zu können, besonders bei der Bearbeitung notarieller Vorgänge.
• Flexibilität:
  Die Fähigkeit, sich auf häufig wechselnde Aufgaben einzustellen, ist entscheidend.
• Handmotorik und Geschwindigkeit:
  Effizientes Arbeiten am PC ist erforderlich, insbesondere beim Verfassen von Schriftstücken.
• Planungs- und Organisationsfähigkeit:
  Du solltest fähig sein, Termine sinnvoll zu planen und Fristen einzuhalten.

Kenntnisse und Fertigkeiten:

• Mathematische Fertigkeiten:
  Wie das Berechnen von Gebühren.
• Verständnis mündlicher Äußerungen:
  Wichtig für das Erfassen und Verarbeiten von teilweise undeutlich geäußerten Kundenanfragen.
• Textverständnis:
  Das Recherchieren und Verstehen juristischer Texte ist ein grundlegender Aspekt deiner Tätigkeit.
• Schriftliches Ausdrucksvermögen:
  Du musst in der Lage sein, präzise und korrekt Verträge oder andere juristische Dokumente zu verfassen.

Eine Karriere als Notarfachangestellte/r erfordert somit ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Interessen, von administrativen Aufgaben bis hin zu direkter Kundenberatung. Wenn du in diesen Bereichen bereits Stärken hast oder bereit bist, dich entsprechend zu entwickeln, könnte dies der perfekte Berufsweg für dich sein.

Was lernt man als Notarfachangestellter / Notarfachangestellte?

Wenn du eine Ausbildung zum/zur Notarfachangestellten beginnst, erwartet dich ein spannendes und abwechslungsreiches Berufsbild, das sowohl praktische als auch theoretische Elemente vereint.
Im Betrieb:
Dein Arbeitsalltag als Notarfachangestellte/r spielt sich größtenteils in Büroräumen ab, wo du unter Anleitung verschiedenste Aufgaben übernimmst. Zu deinen täglichen Aufgaben gehören das Führen von Schriftverkehr, das Vereinbaren von Terminen, das Anlegen von Akten sowie das Vorbereiten und Ausfertigen von Urkunden. Diese Tätigkeiten erfordern ein hohes Maß an organisatorischen Fähigkeiten, Flexibilität und Sorgfalt, insbesondere im Umgang mit vertraulichen Informationen. Deine Fähigkeit zu gewissenhaftem Arbeiten ist besonders beim Einhalten von Fristen und Gerichtsterminen gefragt. Das mündliche und schriftliche Ausdrucksvermögen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da du regelmäßig mit Mandanten kommunizierst und sie über notwendige Unterlagen für Besprechungen informierst oder Verträge und Vollmachten verfasst.
In der Berufsschule:
Neben der Arbeit im Betrieb besuchst du die Berufsschule, die entweder an ein oder zwei Tagen pro Woche oder in Form von Blockunterricht stattfindet. Im Klassenverbund lernst du die theoretischen Grundlagen deines Berufs, was nicht nur die Möglickeit bietet, dein Fachwissen zu vertiefen, sondern auch hilfreich ist, um deine praktischen Fähigkeiten besser zu verstehen und anzuwenden. In der Berufsschule wirst du durch Klassenarbeiten und Tests auf deine Zwischen- und Abschlussprüfung vorbereitet. Der Blockunterricht kann auch in überregionalen Fachklassen stattfinden, was bedeutet, dass du unter Umständen zeitweise in einem Internat untergebracht bist und von deinem gewohnten Umfeld getrennt bist.
Duale Ausbildung:
Die Ausbildung zum/zur Notarfachangestellten ist dual strukturiert, was bedeutet, dass du parallel im Betrieb arbeitest und die Berufsschule besuchst. Im Betrieb wirst du von erfahrenen Ausbildern und Ausbilderinnen angeleitet, die dir helfen, das notwendige Fachwissen und die praktischen Fertigkeiten zu erlernen.
Die Ausbildung zum/zur Notarfachangestellten bereitet dich also umfassend auf deine berufliche Laufbahn vor, indem sie eine Kombination aus praktischer Erfahrung und theoretischem Wissen bietet. Sie fordert von dir Sorgfalt, Verschwiegenheit und eine gute Kommunikationsfähigkeit, Qualitäten, die in diesem Berufsfeld besonders geschätzt werden.

Wie sieht die Ausbildung zum/zur Notarfachangestellter / Notarfachangestellte aus?

Die Ausbildung zum/zur Notarfachangestellten ist eine interessante und herausfordernde Möglichkeit, einen Einblick in die Welt des Rechts zu erhalten. Als Notarfachangestellte/r wirst du eine wichtige Rolle in Notariaten spielen, indem du Notare in der Vorbereitung und Abwicklung juristischer Vorgänge unterstützt. Hier erfährst du, was dich während der Ausbildung erwartet.
Ausbildungsinhalte und -aufbau
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und findet dual statt, das heißt sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule. Im Betrieb wirst du direkt in die praktischen Tätigkeiten eingebunden. Du lernst dort:

• Wie man Gespräche mit Mandanten führt und auf deren Verhalten angemessen reagiert.
• Die rechtlichen Grundlagen für die Teilnahme am elektronischen Rechtsverkehr.
• Die Abwicklung und Überwachung von Zahlungsvorgängen.
• Unterscheidung und Berücksichtigung der Grundlagen des grenzüberschreitenden Rechtsverkehrs.
• Unterscheidung verschiedener Vertragsarten wie Kauf-, Miet- oder Darlehensverträge und deren Vorbereitung.
• Entwerfen von familienrechtlichen Verträgen unter Beachtung der Formerfordernisse.
• Umgang mit Urschriften, Ausfertigungen und beglaubigten Abschriften.
• Erstellen von Kostenberechnungen basierend auf Geschäftswert- und Gebührenvorschriften.
• Vorbereiten von elektronisch beglaubigten Dokumenten und anderen elektronischen Dokumenten.

Zudem erwirbst du Kenntnisse über die Organisation des Ausbildungsbetriebes, Umweltschutzmaßnahmen und deine Rechte und Pflichten während der Ausbildung.
In der Berufsschule wird dein Wissen durch spezifische Lernfelder vertieft, wie das Vorbereiten und Abwickeln von Beurkundungen im Familienrecht. Allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde sind ebenfalls Teil des Lehrplans.
Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan
Deine Ausbildung im Betrieb beinhaltet spezifische Bereiche wie Büro- und Arbeitsorganisation, Rechnungswesen sowie die Einhaltung von Gesetzen und Verordnungen in der Rechtspflege. In der Berufsschule lernst du unter anderem, wie man Arbeitsabläufe im Team organisiert und schuldrechtliche sowie sachenrechtliche Regelungen anwendet.
Am Anfang des zweiten Ausbildungsjahres steht eine Zwischenprüfung an. Im weiteren Verlauf vertiefst du deine Kenntnisse in Bereichen wie Kostenrecht und dem elektronischen Rechtsverkehr.
Das dritte Ausbildungsjahr ist darauf ausgelegt, dass du dich auf die Abschlussprüfung vorbereitest. Hier wirst du speziell in der Vorbereitung und Abwicklung von Beurkundungen im Familien-, Erb-, Handels- und Gesellschaftsrecht geschult.
Zusammenfassung
Nach erfolgreichem Abschluss deiner Ausbildung verfügst du über vielseitige Kenntnisse und Fähigkeiten, die dich befähigen, als qualifizierte/r Notarfachangestellte/r zu arbeiten. Diese Ausbildung bietet dir eine solide Grundlage für eine Karriere im Bereich der Rechtspflege und öffnet Türen für weitere Fortbildungen und Spezialisierungen.

Welche alternativen Stellenangebote sind für Dich als Notarfachangestellter / Notarfachangestellte interessant?

Wenn du dich für den Beruf des Notarfachangestellten interessierst, gibt es eine Reihe von alternativen Karrierewegen und ähnlichen Berufen, die dich ebenfalls ansprechen könnten. Hier sind einige interessante Optionen, die du in Betracht ziehen solltest:

1. Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter:
   Diese Ausbildung kombiniert die Fachgebiete des Rechtsanwalts mit denen eines Notars. Du lernst sowohl die Vorbereitung und Abwicklung von Rechtsgeschäften als auch die Unterstützung bei notariellen Beurkundungen. Die Doppelqualifikation macht dich besonders vielseitig einsetzbar.
2. Justizfachangestellter:
   Als Justizfachangestellter arbeitest du an Gerichten oder Staatsanwaltschaften. Deine Aufgaben umfassen u. a. die Bearbeitung des Schriftverkehrs, die Verwaltung von Akten und die Unterstützung bei der Durchführung von Gerichtsverfahren. Dieser Beruf bietet dir Einblicke in das juristische System und seine Abwicklung.
3. Patentanwaltsfachangestellter:
   Wenn dich geistiges Eigentum und Patente interessieren, könnte dieser Beruf das Richtige für dich sein. Du unterstützt Patentanwälte bei der Anmeldung von Patenten, Marken und Designs und hilfst bei der Vorbereitung von Einsprüchen und Beschwerden. Dieser hochspezialisierte Bereich fordert präzises Arbeiten und bietet spannende Einblicke in technische und juristische Materien.
4. Rechtsanwaltsfachangestellter:
   Hier spezialisierst du dich auf die Unterstützung von Rechtsanwälten in allen Verfahrensstadien. Deine Aufgaben reichen von der Terminplanung über die Aktenführung bis zur Vorbereitung von Schriftsätzen. Dieser Beruf bietet eine tiefe Einsicht in den Ablauf rechtlicher Prozesse.
5. Kaufmann für Büromanagement:
   Diese vielseitige Ausbildung bietet dir ein breites Spektrum an büro- und verwaltungsbezogenen Aufgaben, von der Kundenbetreuung über die Auftragsbearbeitung bis hin zum Rechnungswesen und Personalmanagement. Als Kaufmann für Büromanagement erlernst du organisatorische und kaufmännische Grundlagen, die in jeder Branche gefragt sind.

Jeder dieser Berufe ermöglicht dir den Zugang zu unterschiedlichen Aspekten des Rechts-, Verwaltungs- und Büromanagements und kann je nach deinen Interessen und Stärken eine geeignete Alternative oder Ergänzung zum Notarfachangestellten darstellen. Welcher Weg der richtige für dich ist, hängt von deinen persönlichen Interessen, deiner Leidenschaft für das Recht und deiner Wunsch nach vielseitiger oder spezialisierter Arbeit ab.