Aufgaben und Tätigkeiten als Berechnungsingenieur / Berechnungsingenieurin
Als Berechnungsingenieur/in befasst du dich überwiegend mit der Simulation und Analyse von Systemen und Strukturen. Du führst rechnerische Experimente an virtuellen Modellen durch und bist verantwortlich für die technischen Berechnungen von Konstruktionen, wie zum Beispiel die Festigkeitsprüfung von Bauteilen. Deine Hauptaufgabe besteht darin, durch diese Simulationen reale physikalische Eigenschaften und Verhaltensweisen zu prognostizieren.
Nach der Durchführung der Simulationen wertest du die Ergebnisse aus und interpretierst sie. Diese Interpretation ermöglicht es dir, maßgebliche Einsichten in das Verhalten der realen Systeme und Strukturen zu gewinnen und auf dieser Basis technische Problemlösungen zu entwickeln. Du arbeitest dabei eng mit Kunden, Lieferanten und der Fertigungsabteilung zusammen, um sicherzustellen, dass die technischen Lösungen effektiv umgesetzt werden können.
Des Weiteren sind die Dokumentation der Rahmenbedingungen und Ergebnisse sowie das Erstellen von detaillierten Ergebnisberichten wesentliche Bestandteile deiner Tätigkeit. Diese Dokumentation dient nicht nur der Nachvollziehbarkeit deiner Arbeit, sondern ist auch entscheidend für die Kommunikation innerhalb des Projektteams und mit externen Partnern.
In deiner Rolle als Berechnungsingenieur/in übernimmst du auch Koordinationsaufgaben im Rahmen der Projektarbeit. Du planst und überwachst die verschiedenen Projektphasen, um eine termingerechte und qualitativ hochwertige Ausführung sicherzustellen. Außerdem unterstützt du aktiv bei der Akquise neuer Projekte, indem du technische Expertise und Lösungsvorschläge bei Kundengesprächen und Präsentationen einbringst.
Zusammenfassend kombiniert die Arbeit als Berechnungsingenieur/in technische Expertise mit projektbezogenem Management und Kundeninteraktion. Dein Ziel ist es, durch präzise Simulationen und Analysen sichere und effiziente technische Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.
Wo arbeitest Du als Berechnungsingenieur / Berechnungsingenieurin?
Als Berechnungsingenieur oder Berechnungsingenieurin findest du eine Vielzahl von Arbeitsumgebungen vor, die stark von der jeweiligen Branche abhängen, in der du tätig bist. Deine Hauptarbeitsplätze sind in der Regel gut ausgestattete Büroräume sowie Prüf- und Messlabors, wo du die meiste Zeit mit der Analyse und Berechnung verbringst. Je nach Unternehmen und Aufgabenbereich kann es auch sein, dass du in Produktionshallen oder Werkstätten arbeitest, um direkt an Ort und Stelle spezifische Probleme zu lösen oder Prozesse zu optimieren.
Darüber hinaus bieten viele Unternehmen heute die Möglichkeit, im Homeoffice oder mobil zu arbeiten. Dies ermöglicht eine flexible Arbeitsgestaltung und kann helfen, Beruf und Privatleben besser in Einklang zu bringen, besonders in Zeiten, in denen intensives und ungestörtes Arbeiten gefragt ist.
Die Branchen, in denen du als Berechnungsingenieur oder -ingenieurin tätig sein kannst, sind äußerst vielfältig. Du hast die Möglichkeit, in nahezu allen Wirtschaftsbereichen eine Anstellung zu finden. Dazu gehören klassischerweise die Bau- und Architekturbranche, aber auch die Chemie-, Pharmazie- und Kunststoffindustrie. Weitere wichtige Felder sind die Elektrotechnik und Elektronik, der Fahrzeugbau und die Fahrzeuginstandhaltung sowie die Glas-, Keramik- und Rohstoffverarbeitung.
Auch in Branchen wie Holz- und Möbelherstellung, Metall-, Maschinenbau sowie Feinmechanik und Optik sind Berechnungsingenieure essenziell. Des Weiteren besteht Bedarf in der Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln, in der Papier- und Druckindustrie, in der Textil-, Bekleidungs- und Lederbranche und im Transport- und Verkehrswesen. Selbst in der Energiebranche sowie in der Ver- und Entsorgung kannst du wichtige Beiträge leisten.
Diese Vielfalt bietet dir als Berechnungsingenieur oder -ingenieurin spannende Karrierechancen und die Möglichkeit, in unterschiedlichen Feldern Erfahrungen zu sammeln und spezifische Kenntnisse zu vertiefen. Jede Branche bringt dabei ihre eigenen Herausforderungen und Schwerpunkte mit sich, die deinen Arbeitsalltag bereichern und dich fachlich sowie persönlich weiterentwickeln lassen.
Wie läuft die Ausbildung zum/zur Berechnungsingenieur / Berechnungsingenieurin ab?
Wenn du deine berufliche Laufbahn als Berechnungsingenieur/in weiter vorantreiben möchtest, stehen dir zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, um deine Fachkenntnisse zu vertiefen und deine Karrierechancen zu erweitern.
Eine attraktive Option ist das weiterführende Studium in spezialisierten Studiengängen wie Konstruktionstechnik, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik oder Fahrzeugtechnik. Durch ein solches Studium kannst du deine Expertise vertiefen, dich auf neue Technologien und Methoden spezialisieren und somit deine Fähigkeiten in der Planung, Entwicklung und Analyse von technischen Systemen weiter ausbauen.
Neben einem weiterführenden Studium bietet auch eine Promotion ausgezeichnete Chancen, sowohl in der Wissenschaft als auch in der Wirtschaft höhere und verantwortungsvollere Positionen zu erreichen. Mit einem Doktortitel hast du die Möglichkeit, in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen führend tätig zu sein, innovative Projekte zu leiten und entscheidend an der technologischen Weiterentwicklung deines Fachgebietes mitzuwirken.
Falls dein Karriereziel die Lehre und Forschung an einer Hochschule ist, ist zusätzlich eine Habilitation meist unerlässlich, insbesondere wenn du eine Professur anstrebst. Die Habilitation ist der Schlüssel, um als Hochschulprofessor bzw. Hochschulprofessorin berufen zu werden und ermöglicht dir, eigene Forschungsprojekte zu leiten und junge Ingenieure in deinem Fachgebiet auszubilden.
Durch diese Weiterbildungsmöglichkeiten kannst du nicht nur deinen Wissenshorizont erweitern, sondern auch deine beruflichen Perspektiven bedeutend verbessern und zu einem gefragten Experten in deinem Fachbereich werden.
Welche alternativen Stellenangebote sind für Dich als Berechnungsingenieur / Berechnungsingenieurin interessant?
Als Berechnungsingenieur/in hast du eine Vielzahl spannender Berufsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen. Dein Fachwissen erlaubt es dir, innovative Lösungen in technischen Bereichen zu entwickeln und zu analysieren. In diesem Text beleuchten wir zwei alternative Karrierepfade: den Forschungs- und Entwicklungsingenieur und den Technomathematiker.
- Forschungs- und Entwicklungsingenieur/Forschungs- und Entwicklungsingenieurin
Als Forschungs- und Entwicklungsingenieur/in, oft abgekürzt als F&E-Ingenieur/in, arbeitest du im Herzen der Innovation. In dieser Rolle bist du verantwortlich für die Entwicklung neuer Technologien oder die Verbesserung bestehender Produkte. Deine Arbeit ist projektorientiert und kann in Bereichen wie der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Biotechnologie, oder in der Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme angesiedelt sein.
Deine Hauptaufgaben umfassen das Design und die Simulation von Produkten, die Durchführung von Versuchen und die Analyse von Daten, um die Leistung zu verifizieren und sicherzustellen, dass alle Vorgaben und Normen erfüllt werden. Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Ingenieuren, Wissenschaftlern und technischen Experten ist ein wesentlicher Bestandteil deiner Arbeit, um sicherzustellen, dass alle Aspekte eines Projekts abgedeckt sind.
- Technomathematiker/Technomathematikerin Hochschulberuf
Der Beruf des Technomathematikers/der Technomathematikerin verbindet tiefgreifendes mathematisches Wissen mit technischem Verständnis. Diese Spezialisten sind oft in Universitäten, Forschungsinstituten oder in der Entwicklung neuer technologischer Software und Algorithmen tätig. Ihre Hauptaufgabe liegt darin, komplexe mathematische Modelle zu entwickeln und zu analysieren, um reale technische Probleme zu lösen.
Die Arbeit eines Technomathematikers umfasst häufig die Datenanalyse, die Entwicklung von Prognosemodellen und die Optimierung bestehender technischer Systeme. Sie sind in der Lage, theoretische mathematische Konzepte auf praktische Probleme anzuwenden und so zur Entwicklung neuer Technologien oder zur Effizienzsteigerung bei bestehenden Prozessen beizutragen. In der Industrie könnten sie beispielsweise in der Automobilindustrie arbeiten, um durch Simulationen die Sicherheit und Effizienz von Fahrzeugen zu erhöhen.
Egal, ob du dich entscheidest, als Forschungs- und Entwicklungsingenieur/in oder als Technomathematiker/in deine Karriere fortzusetzen, beide Pfade bieten dir die Möglichkeit, an der Spitze technologischer Innovationen zu arbeiten und einen bedeutenden Beitrag in deinem Fachgebiet zu leisten. Deine Fähigkeiten in der Analyse, der Problembehandlung und der interdisziplinären Zusammenarbeit werden dabei stets im Vordergrund stehen.
